o.T.

FOR ENGLISH TEXT PLEASE SCROLL DOWN, THANKS.

o.T.
Siebdruck auf Sperrholz, Stahl
160 x 90 x 143,6 cm
2019

o.T.
drei c-prints (analog)
je 78 x 95,5 cm
2019

In Auftrag gegeben von TAXISPALAIS – Kunsthalle Tirol für die Gruppenausstellung „Lachen“.

Zwei Tische stehen aufeinander, der obere verkehrt herum. Auf ihren jeweiligen Unterseiten befindet sich ein Siebdruck, dem Kreidezeichnungen von Tieren zugrunde liegen, die an Kinderbuch- und Comiczeichnungen erinnern. Lachen die Dargestellten? Können Tiere lachen? Und wenn ja, welche und wie? Sehen wir vermenschlichte „niedliche Tierchen“, die sich als Lachsujet eignen? Wurde die menschliche Vormachtstellung unter anderem damit zementiert, dass dieser Spezies über einen langen Zeitraum allein die Fähigkeit des Lachens zugesprochen wurde?

Die Fotografien von Stefan Klampfer sind durchlässig für andere Medien: Sie zeigen einen Raum, dessen Maßstäblichkeit sich nicht überprüfen lässt. Der Raum scheint andere Gesetze von Schwerkraft hervorzubringen: Die darin zu sehenden Tier-Skulpturen stehen quer, verkehrt und „richtig herum“. Jeder Rand gerät hier zum Boden. Im fotografischen Raum hängen auch Malereien, abstrakte Farbflächen. Möglicherweise eine Ausstellung in der Ausstellung? Als Bilder operieren die Fotografien im Dazwischen von abstrakt und figurativ, und desorientieren damit nonchalant jede Bildorientierung. Während die Besucher_innen die Verkehrungen der Skulptur teilweise durch ihre körperliche Positionierung ausgleichen können, scheitert dieser Versuch bei den gehängten Fotografien. Kann die Kunst wie das Lachen Ambivalenzen anders zulassen, aushalten und artikulieren, als das außerhalb dieser Zonen gelingt?

(Text: Nina Tabassomi, Ausstellungsfotos: Günther Kresser)

– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 

Commissioned by TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol for the group exhibition LACHEN

Two tables are on top of each other, the top one is upside down. On their respective undersides there is a screen print based on chalk drawings of animals that are reminiscent of children’s book and comic drawings. Are they laughing? Can animals laugh? And if so, which ones and how? Do we see humanized „cute little animals“ that are suitable as a laughing stock? Was human supremacy cemented, among other things, by the fact that this species was only credited with the ability to laugh for a long period of time?

Stefan Klampfer’s photographs are permeable to other media: they show a space whose scale cannot be checked. The room seems to produce other laws of gravity: the animal sculptures seen in it stand sideways, upside down and „right way around“. Every edge gets to the ground here. Paintings, abstract color surfaces, also hang in the photographic space. Possibly an exhibition within the exhibition? As images, the photographs operate in the in-between of abstract and figurative, and thus nonchalantly disorientate any pictorial orientation. While the visitors can partly compensate for the inversions of the sculpture through their physical positioning, this attempt fails with the hanging photographs. Can art, like laughter, allow, endure and articulate ambivalences in a different way than is possible outside of these zones?

(Text: Nina Tabassomi)