Window shopping, Raumgröße ca. 25 x 4 x 3 m, 2017
temporäres Projekt in der Kunstauslage im Amtsgebäude des Landes Salzburg, Projektdauer: 1. Februar – 5. Mai 2017
Ausgangspunkt meiner Überlegungen für das Projekt Window shopping war die besondere räumliche Situation des Ausstellungsraums, der durch seine großflächigen Verglasung einem Schaufenster ähnlich ist. Mit der Thematik des Schaufensters habe ich mich bereits in den letzten Jahren im Rahmen von Stadtspaziergängen eingehend beschäftigt und dazu ein Archiv von Fotografien angelegt. Die Bilder zeigen leere sowie gestaltete Schaufenster, ausgestellte Objekte und besondere Details von Auslagenarrangements.
Ursprünglich hatte ich beabsichtigt zu Beginn der Ausstellung eine Auswahl aus diesem Fundus im Raum zu projizieren. Von dieser Idee bin ich allmählich immer weiter abgerückt und es kam mir nach mehreren Erkundungsspaziergängen im Bahnhofsviertel immer relevanter vor, mich intensiver mit dem Ort selbst auseinanderzusetzen, sodass diese Bilder schlußendlich nicht gezeigt wurden. Letztlich kann diese Auseinandersetzung aber als wichtige Vorstudie gesehen werden.
Mein Interesse an diesem Thema gründet ursprünglich auf ähnlichen Fragestellungen in Bezug auf die Präsentation von Konsumgütern und Objekten der Kunst. Im Kontext der Ausstellung spricht man dabei ja meist vom Display. Nicht zuletzt lassen sich auch die Problematik des Sockels im Bereich der Skulptur und die unterschiedlichen Formen musealer Präsentationen von Objekten als Parallele zu verschiedenen Formen der Auslagengestaltung anführen. Dass die Kunst in einer zunehmend kapitalistischen Welt längst zur Ware geworden ist, lässt sich ebenso nicht bestreiten.
Diese allgemeinen Überlegungen zum Thema spielten im Arbeitsprozess eine wichtige Rolle, wurden aber um den noch wichtigeren Faktor – den Ort selbst – erweitert, der die weitere Vorgangsweise bestimmen sollte.
Grundsätzlich war es mir wichtig, keine fertigen Kunstwerke aus dem Atelier an diesen Ort zu bringen und auszustellen, sondern mit dem Material, das ich hier finden konnte zu arbeiten, dieses in geeigneter Form zu zeigen bzw. daraus etwas Neues zu entwickeln, um so auf die Umgebung zu reagieren. Die Ausstellung sollte sich also aus ihrer Umgebung, den Eindrücken und Dingen, die vor Ort vorhanden waren, nähren.
Um einen klaren Handlungsrahmen festzulegen, definierte ich ausgehend vom Ausstellungsraum einen Radius von 500 Metern als Begrenzung des zu untersuchenden Gebiets.
Zur Ausstellung ist eine Publikation erschienen, die im Rahmen der Abschlussveranstaltung vorgestellt wurde und einen tieferen Einblick in die Entstehung des Projekts geben soll. (SK)